Von Platz sieben auf eins, Spannung bis zum Ende und ein überglücklicher Lokalmatador: Das waren die Zutaten des Sonntagsrennens auf dem Norisring. Dank einer grandiosen Aufholjagd hat sich Marco Wittmann den zweiten DTM-Sieg in der Saison 2018 gesichert. Für Wittmann ist es der erste Sieg in seinem Heimrennen, im Samstagslauf hatte er bereits seinen ersten Podestplatz am Dutzendteich gefeiert.
„Ich glaube, ich habe einen Puls von 150. Die Emotionen sind Wahnsinn“, sagte er. „Sein Heimrennen gewinnt man nicht alle Tage. Ich habe es hier schon so oft versucht, und es hat nie geklappt. Es ist super schön, jetzt mit zwei Trophäen vom Norisring nach Hause zu gehen.“
Dabei hatte es zunächst gar nicht so gut für Wittmann ausgesehen. Aufgrund einer Rot-Phase musste er im Qualifying seine bis dato schnellste Runde abbrechen und hatte im Anschluss daran auf abgekühlten Reifen keine Gelegenheit mehr, sich in der Startaufstellung noch weiter nach vorne zu schieben. Umso besser lief es im Rennen. Früh kam der Franke in die Box und kämpfte sich im Anschluss daran Platz für Platz nach vorne. In der 41. Runde übernahm er boxenstopp-bereinigt die Führung.
Dass es heute von Platz sieben auf Platz eins nach vorn ging, das hätte ich niemals geglaubt. Wir hatten eine mega Pace. Ich bin das Rennen meines Lebens gefahren – mit einigen tollen Überholmanövern. Meine Jungs haben einen unfassbaren Job gemacht. Das Auto war sensationell.“
Seine zahlreichen Fans mussten dennoch bis zum letzten Meter zittern. Hatte sich Wittmann zunächst ein komfortables Polster herausgefahren, schmolz dieses in den letzten Runden des Rennens nochmal gewaltig ein, ehe der Franke nach 68 Runden überglücklich die Ziellinie überquerten.
Durch den Sieg setzt Wittmann auch seinen Aufwärtstrend in der Meisterschaft fort. Dank vier Podestplätzen aus den vergangenen fünf Rennen und dem zweiten Sieg im Jahr 2018 liegt Wittmann mit 92 Punkten auf dem dritten Rang der Fahrerwertung.